Leipzig ist nicht nur Südvorstadt
Ab dem Frühjahr 2026 wollen die Wasserwerke in der Weidenhofsiedlung ein neues Kanalnetz für Misch- und Abwasser bauen. Die Bewohner der über 100 Jahre alten, zweistöckigen Reihenhäuser müssen deshalb Arbeiten auf ihren privaten Grundstücken veranlassen und größtenteils selbst bezahlen. Ein finanzieller Kraftakt, der für viele nicht leicht zu stemmen ist.
Mein Stadtratskollege Stefan Artmann und ich haben deshalb im Rat beantragt, dass die Stadt bis zu 100.000 Euro bereitstellt, damit sich die Betroffenen bei der Umsetzung wenigstens kostenlos von Architekten beraten lassen können. Auch wollten wir, dass nach Beendigung der Arbeiten durch die Wasserwerke die Straßen nicht nur notdürftig geflickt, sondern komplett erneuert und aufgewertet werden.
Die gute Nachricht: Der Stadtrat hat dem zugestimmt. Weil wir als CDU, zusammen mit der SPD, standhaft gegenüber dem Bau-Dezernat geblieben sind. Dieses wollte – wie fast immer bei Projekten, die es nicht mag, alles noch mal prüfen und noch mal prüfen, bis es zu spät ist.
Wir merken uns: Während ein paar Straßen in der Südvorstadt für 51 Mio. Euro weiter aufgewertet werden sollen, ist dem grünen Bau-Dezernat eine denkmalgeschützte Siedlung mit 163 Backsteinhäusern in Mockau nicht mal 100.000 Euro wert.