Schließung des Bürgeramtes Böhlitz-Ehrenberg ist ein Schlag ins Gesicht der Bürgerinnen und Bürger
Leipzig, 24.10.2025. Die CDU-Fraktion Leipzig kritisiert die geplante Schließung des Bürgeramtes Böhlitz-Ehrenberg scharf. Nach Auffassung der Fraktion spart die Stadtverwaltung damit an der völlig falschen Stelle – nämlich am direkten Service für die Bürgerinnen und Bürger.
"Es ist eine Frechheit, dass die Stadt Leipzig das Bürgeramt Böhlitz-Ehrenberg schließen will", erklärt der Fraktionsvorsitzende Michael Weickert. "Mit dieser Entscheidung spart die Verwaltung wieder einmal an den Falschen - an den Menschen, die auf wohnortnahe Verwaltung angewiesen sind. Besonders ältere oder mobilitätseingeschränkte Bürgerinnen und Bürger werden hier im Stich gelassen."
Im Jahr 2024 wurden im Bürgeramt Böhlitz-Ehrenberg 30.146 Vorgänge bearbeitet – das entspricht 3,5 Prozent aller Leipziger Bürgerbüro-Vorgänge. "Von geringer Nachfrage kann also keine Rede sein", betont Weickert. "Die Stadt zerstört funktionierende Strukturen für eine angebliche Einsparung von gerade einmal 48.000 Euro im Jahr. Das ist angesichts der Belastung für die Menschen vor Ort schlicht absurd."
Als Begründung führt die Verwaltung Mängel im Arbeits- und Brandschutz an. Für die CDU-Fraktion ist das kein hinreichender Grund für eine Schließung: "Wenn bauliche oder sicherheitstechnische Probleme bestehen, müssen sie behoben werden – nicht der Standort. Arbeitsschutz darf kein Vorwand für Standortabbau sein", so Weickert.
Auf die geplante Verlagerung nach Leutzsch oder der Verweis auf einen erst ab 2026 vorgesehenen Bürgerservicebus überzeugt die CDU-Fraktion nicht. "Ein Bus ist kein Ersatz für ein Bürgeramt", sagt Michael Weickert. "Gerade für ältere Menschen sind zusätzliche Wege und Wartezeiten eine echte Hürde. Das ist Symbolpolitik statt Servicepolitik."
Darüber hinaus kritisiert die Fraktion das Fehlen einer echten Bürgerbeteiligung. "Über die Köpfe der Menschen hinweg zu entscheiden, ist respektlos gegenüver den engagierten Einwohnerinnen und Einwohnern von Böhlitz-Ehrenberg", so Weickert weiter. "Die Verwaltung riskiert damit das Vertrauen in die Zusammenarbeit zwischen Kernstadt und Ortschaften."
Zudem wird die für das Bürgeramt vorgesehene Personalstelle ab 1. September 2025 nicht nachbesetzt – ein weiterer Schritt in Richtung Personalabbau, der die Servicequalität verschlechtern wird.
"Diese Schließung ist ein Schlag ins Gesicht der Bürgerinnen und Bürger von Böhlitz-Ehrenber", fasst Weickert zusammen. "Statt Bürgernähe abzubauen, muss die Stadt endlich in moderne, wohnortnahe Verwaltungsangebote investieren. Leipzig darf nicht an seinen Bürgern sparen."