1989 - Erinnerung im Mittelpunkt
Am 9. Oktober 1989 zogen 70.000 Menschen mit Kerzen in der Hand um den Leipziger Ring. Dieser Tag ist ein wesentliches Datum im kollektiven Gedächtnis unsere Stadt. Er ist ein städtischer Feiertag und wir wollen ihn würdig begehen. Seit Jahren gibt es dafür das Lichtfest. 2014, zum 25-jährigen Jubiläum, zogen rund 200.000 Menschen um den Leipziger Ring. Zum 30. Jahrestag 2019 waren es nur noch 75.000 Menschen. Wie viele werden es in diesem Jahr sein?
Steht heute noch der Herbst 1989 im Mittelpunkt oder zeigen die Organisatoren zeitgenössische Positionen, die sich mehr und mehr vom Geist der Friedlichen Revolution entfernen? Bei unserem städtischen Feiertag muss es um authentisches Erinnern gehen, nicht um die beste zeitgenössische Show ohne erkennbaren Bezug zum 9. Oktober ´89.
Die Zeitzeugen der Friedlichen Revolution sind noch da. Es gibt ihre Erinnerungen, von denen sie erzählen und die beim Lichtfest heute abgebildet werden können. Man muss diese Menschen nur fragen. Diese echten Erinnerungen dürften wertvoller und auch für heutige Generationen ansprechender sein, als künstlerische Interpretationen ohne echten Bezug zu diesem epochalen Ereignis in unserer Stadt. Die Erinnerungskultur zum 9. Oktober braucht einen Neustart